pma Award Gala 2018: Interview mit Projektmanagerin Katrin Seltner
Im November fand die jährliche Award Gala der Projekt Management Austria, kurz PMA, in Wien statt. Mit dabei unsere Kollegin Katrin Seltner, die als eine von fünf Finalistinnen und Finalisten als Project Manager of the Year 2018 nominiert war.
Katrin, wir freuen uns sehr über deinen Erfolg und möchten dir herzlich dazu gratulieren! Bei NTS Retail sind wir stolz darauf, dass wir eine so talentierte Projektmanagerin in unseren Reihen haben! Katrin ist eine tolle Vertreterin unseres Teams von engagierten Projektmanager*innen, die komplexe Retail-Projekte auf der ganzen Welt erfolgreich zur Umsetzung bringen und dabei mit ihrem Einsatz und ihrer Kompetenz überzeugen.
Die PMA ist Österreichs führende Projektmanagement-Vereinigung und die wichtigste Zertifizierungsstelle. Sie vertritt die IPMA (International Project Management Association) in Österreich und fungiert somit als zentrale Anbindung an den internationalen Dachverband. Beim Project Manager of the Year award werden Kandidatinnen und Kandidaten aus unterschiedlichen Industrien für herausragende Projektmanagement-Leistungen ausgezeichnet.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, um mit Katrin ein kurzes Interview zu führen.
Katrin, du hast im Rahmen deiner Tätigkeit bei NTS Retail schon viele spannende, internationale Projekte begleitet. In wie vielen unterschiedlichen Ländern warst du bereits?
Katrin: Meine Reisen für NTS Retail haben mich bisher in 25 Länder geführt. Mit Ausnahme von Lateinamerika und der Antarktis war ich schon auf allen Kontinenten an Projekten beteiligt. Die weitesten Reisen haben mich bis nach Australien und Neuseeland geführt.
Welches Land hat dich am meisten fasziniert?
Katrin: Die Frage ist schwer zu beantworten, weil jeder Ort für sich seine eigene Faszination ausübt. Meine erste Station in der arabischen Welt war Katar und der erste Eindruck dort war schon sehr überwältigend. Katar ist ein wunderbarer, multikultureller Melting Pot und hat mich damit vom ersten Moment an begeistert.
Was war die größte Herausforderung, die dir in dieser Zeit untergekommen ist?
Katrin: Es gibt vielfältige kulturelle Herausforderungen. Zunächst galt es im Team Akzeptanz dafür zu schaffen, dass ich mich als Frau in der Rolle als Projektmanager in dieser anderen, kulturellen Umgebung durchsetzen kann. In der Interaktion selbst sieht man sich dann stark mit den eigenen Vorurteilen konfrontiert. Ob bewusst oder unbewusst, wenn man dann vor Ort ist treten sie unweigerlich zutage. Und genau dadurch habe ich viel gelernt: Vorurteile abzubauen und sich in die Perspektive der anderen zu versetzen.
Auf der Projektmanagement-Seite war eine der größten Herausforderungen der Wechsel von einem Projekt in der Schweiz zu einem Projekt im arabischen Raum. Dabei begegneten mir komplett unterschiedliche Erwartungshaltungen und Begleitumstände – und das innerhalb kürzester Zeit.
In solchen Situationen ist es entscheidend flexibel zu sein, damit man sich auf sich ändernde Umstände und Vorgaben, aber auch besondere Gegebenheiten einstellen und richtig reagieren kann. Dabei ist es nicht immer möglich alles langfristig zu planen, Projektpläne können sich phasenweise sogar stündlich ändern. Deshalb ist es meistens mindestens so wichtig, einen Plan B zu haben, wie einen Plan A.
Was sind typische Stolpersteine bei großen Telekomprojekten?
Katrin: Ein großes Thema bei IT-Projekten ist stets die Integration mit Drittsystemen. Selbst wenn Schnittstellen vorhanden sind, müssen diese genau überprüft und auf ihre Praxistauglichkeit getestet werden. Dabei entstehen dann naturgemäß oft neue Anforderungen, die man umsetzen muss, um ein nachhaltig stabiles System gewährleisten zu können.
Eine weitere und mir besonders wichtige Herausforderung liegt im „Business“ selbst, also bei jenem Personenkreis, der dann produktiv mit dem System arbeitet. Zwar ist unser Projektteam beim Designen des Systems und der Prozesse bemüht, dies im Sinne des Endanwenders zu tun, letztlich ist es aber unmöglich auf dem Reißbrett ein System zu entwerfen, das exakt auf die tatsächliche Arbeitsweise abgestimmt ist. Auch hier gilt es flexibel zu sein und alle Interessen so gut wie möglich zusammenzubringen. Das geht nur über ein aktives Einbinden der Endanwender und eine enge Zusammenarbeit in einer möglichst frühen Phase des Projekts.
Die Sprache ist oft eine weitere Hürde. Meistens ist die Geschäftssprache Englisch für die Beteiligten nicht ihre Muttersprache. Dementsprechend ist es umso wichtiger genau zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen, damit man so sichergeht, dass beide vom selben sprechen. Nicht selten heißt konsequentes Projektmanagement noch einmal genau nachzufragen.
Hinzu kommt dann meist auch noch die unterschiedliche Terminologie. Jeder unserer Kunden ist individuell und genauso individuell sind die verwendeten Begrifflichkeiten. Da hilft es nicht, Standard-Begriffe zu verwenden, sondern man lernt die Begrifflichkeiten des Kunden zu verstehen und quasi in die eigene NTS Sprache zu übersetzen.
Wie fühlt es sich an, wenn man ein umfangreiches Projekt zum Abschluss geführt hat?
Katrin (lacht): Es ist unbeschreiblich. Egal ob der „Go live“ perfekt gelaufen ist oder ob ein paar Nacharbeiten zu tun sind, der Zusammenhalt im Team nach einem abgeschlossenen Projekt ist phänomenal. Das ist der Lohn für die harte Arbeit und letztlich der Grund warum man langfristig Lust hat, dabei zu bleiben. Wenn man positives Feedback von den Kollegen und von den Kunden bekommt, das ist, was einen motiviert und den Job ausmacht.
Interesse daran zu erfahren, welche Projekte bei NTS Retail schon umgesetzt wurden und welche Ansätze wir dabei verfolgen? Unsere Case Studies gewähren einen Einblick in unsere ambitionierten Retail-Projekte rund um den Globus!